Alles fing Anno 1979 mit zwei Katzen namens 'Snoopy' & 'Schröder'an.
Unsere Frau hatte gerade ihre erste eigene Wohnung gemietet - und keine vier Wochen später zogen die Geschwister bei ihr ein.
Ihre beste Freundin hatte von den Vormietern ihrer Wohnung eine sehr unabhängige Katze 'geerbt', die ganz nach Belieben kam oder ging - Hertha hieß die und war nach Aussage unserer Zweibeinigen die riesigste Hauskatze, die ihr je unter die Augen gekommen ist...

Das sind sie nun also - die allerersten Katzen unserer Frau.
Von 'Snoopy' sagt sie gern, sie war kein Talent, doch ein Charakter... und dann lächelt sie immer ein bisschen in der Erinnerung ...
'Schröder' dagegen hatte die feste Einstellung:
"Platz da, jetzt kommt die Königin!"
Das sieht man auf dem Bild rechts wohl auch ziemlich deutlich, oder ? 

Übrigens: Lasst Euch durch die Namen nicht täuschen - beide waren sie weibliche Katzen und nicht etwa Kater.
Unsere Zweibeinige sagt, sie hätte damals ihre Peanuts-Phase gehabt - ihr wisst schon, Charlie Brown und Linus und so - und als sie die beiden Katzen im Alter von einer Woche zum ersten Mal sah, kamen ihr sofort diese zwei Namen in den Sinn....
Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass sie besser nicht hätten passen können! Genau wie der Beagle Snoopy, war die Katze Snoopy stets etwas weltfern, in ihren eigenen Gedanken völlig versunken und nahm deshalb nicht immer gleich wahr, was um sie herum passierte. Sie ließ sich von ihrer Schwester Schröder ständig in irgendwas reinziehen und wurde als einzige erwischt - meist hatte sie eigentlich nur daneben gestanden und den Mist hatte ihre Schwester angestellt: aber die kratzte immer noch rechtzeitig die Kurve...
Alle haben das gewusst in der Familie und sich immer darüber amüsiert - und natürlich wurde Snoopy auch nie ausgeschimpft, sie saß halt nur immer etwas trottelig & leicht verdutzt am Tatort herum...
Über Schröder erzähl ich später mehr.

Snoopys liebstes Spielzeug war dieses Stück Sisalleine... Der Legende nach hielt es tatsächlich bis zu ihrem Lebensende und wurde mit ihr begraben.
Immerhin waren das 14 Jahre (inklusive mehrerer Umzüge), die dieses Sisalding am Ende ziemlich zerrupft haben aussehen lassen.
Damals wohnte unsere Frau - wie sie es nennt - unterm Dach-Jucheh! in der 5ten Etage (ohne Fahrstuhl - was immer das sein mag) mitten in der City und das bedeutete: Kein Freigang für die Miezen.
Aber sie hatten trotzdem immer viel zu sehen, zu riechen und zu hören, denn vor alle Fenster wurden Gitter gesetzt und bei jedem nur denkbaren Wetter war zumindest immer eines geöffnet.
Angeblich holte sich unsere Frau seinerzeit ihre ersten Erfrierungen - aber das ist sicher wieder maßlos übertrieben - und erlitt auch den ersten Hitzeschock, weil die Katzen unbedingt bei 40 Grad Außentemperatur am offenen Fenster in der Sonne liegen wollten...
Ich lass' das jetzt mal unkommentiert...
Die Vögel hatten bald raus, dass diese zwei nicht gefährlich waren und machten sich einen Spaß draus, in der Dachrinne 'rumzuhüpfen, direkt vor ihrer Nase - gemein, was ?
Snoopy & Schröder kamen im Juni in die Wohnung unserer Frau, mit neun Wochen. Eigentlich ein bisschen zu jung, wie sie heute weiß.
Es gab einen wundervoll langen und geraden Flur, den die zwei zur Rennstrecke umfunktionierten und so eine Wahnsinnskondition bekamen.
Aus der Hutablage über der Garderobe wurde ein Schlafplatz (unsere Frau bemerkt gerade vielsagend: "Schwarzer Mohairschal adieu..."- was heißt denn das nun wieder?). Von dort aus wurde jeder Besuch individuell begrüßt:
Weil nämlich die liebe Schröder es sich angewöhnte, ohne Vorwarnung dem nichts ahnend Eintretenden millimetergenau am Kopf vorbei von da oben direkt vor die Füße zu springen!
Sportliche Leistung, möchte ich sagen - aber bis dato unvorbereiteter Besuch unserer Zweibeinigen war sehr oft anderer Meinung und manch spitzer Schrei hallte durchs Gemäuer...- typisch Mensch halt, immer leicht überempfindlich.
Hier könnt ihr noch ein prima Spielzeug sehen - unsere Frau sagt, sie wäre' den beiden seinerzeit ausgesprochen dankbar gewesen, dass sie diese ehemals als Lampenschirm fungierende Hässlichkeit demontiert hatten... Sie selbst hatte sich das nicht getraut, denn es war ein Geschenk von Erbtante Marie für die erste Wohnung gewesen und nun hatte sie endlich eine plausible Erklärung dafür, wieso diese blöde Lampe beim nächsten Besuch verschwunden war - und sie hatte eine Sache weniger zu berücksichtigen, die hektisch aus den hinteren Ecken herausgekramt, abgestaubt und strategisch platziert werden mussten!
Tja, damals hat sie so was noch getan, heute ringt sie sich deswegen nur noch ein nachsichtiges Lächeln ab...
Diese abgeklärte Haltung hat sie sich von uns Katzen abgeguckt - uns ist es nämlich auch egal, was andere denken, und wir leben phantastisch und zufrieden damit!!
Und das Lebensmotto ihres Großvaters, wie sie sagt, hätte sie im Laufe der Zeit immer mehr auch zu ihrem gemacht. Der sagte stets "Mok watt du wullt, de Lüüt snackt doch."
Das ist plattdeutsch und bedeutet "Mach was du willst, die Leute reden sowieso."
Ziemlich klug für ein Zweibein.

Für heute muss ich Schluss machen - als nächstes erzähl ich euch dann, wie es war, als die Katzen mit einem Baby zurechtkommen mussten - oder umgekehrt - und wie die ganze Verwandtschaft in heller Aufregung war:
Katzenhaare, Pest, Cholera, Seuchen !!! Und das mit einem Säugling !!!!!! - Na, ihr kennt das sicher alle.... *mrau*
Bis dann !!