Urlaubszeit - was nun ?

Hallo, Dr. Winter!
Uns ist vor ca. 1 1/2 Jahren ein ganz junges, wildes, dunkles Schildpattkätzchen zugelaufen und hat erst mal ca. 2 Monate in unserem Geräteschuppen gehaust, bis wir es überhaupt bemerkten. Dann haben wir wochenlang versucht, die Kleine zu zähmen und an uns zu gewöhnen, damit wir sie zum Tierarzt bringen konnten, zum Kastrieren und Impfen usw. Das ist uns auch mittlerweile gut gelungen, sie ist auf uns bezogen, sehr zutraulich und schläft bei mir (ihrem Frauchen) im Bett. Ihr Herrchen kann sie nicht ganz so gut leiden, er bekommt regelmäßig seine "Prügel". Männer mag sie fast grundsätzlich nicht.
Da sie ein fanatischer Freiläufer ist (teilweise sogar bei Regen), haben wir im Kellerfenster eine Klappe eingebaut. Vom Keller ist aber kein Zugang ins
Haus möglich.
Ihr normaler Tagesablauf sieht so aus:
Wenn wir früh aufstehen, gegen 5.00 Uhr, lassen wir sie in die
Wohnung, dann wird gefressen und sich sofort ins Bett von Frauchen
gelegt. Tagsüber ist sie dann in der Wohnung, bis wir abends nach
Hause kommen, dann möchte sie sofort wieder in den Garten. Sie ist also die ganze
Nacht über draußen. Nachdem sie auch nur zu uns Vertrauen hat (die einzige Person, die noch halbwegs geht, die sie auch manchmal am Kopf streicheln darf, ist meine Mutter), haben wir jetzt das "Problem", daß wir ein paar Tage (3 - 4) wegfahren möchten (länger trauen wir uns nicht wegen ihr). Jetzt meine Frage:
Kann man es unserer Mausi zumuten, daß sie mal ein paar Tage nicht ins Haus kann, sondern nur im Keller (steht Fressen und eine Schlafgelegenheit) ihren Aufenthaltsort hat? Nachbarn und meine Mutter würden sie versorgen und ihr auch ein bißchen Gesellschaft leisten, wenn sie möchte. Wir wissen nämlich, daß sie - wenn wir nicht Zuhause sind und sie ist draußen - ziemlich lange vor der geschlossenen Haustüre steht und wartet, daß wir aufmachen bzw. kommen.
Sie sitzt auch in der Hofeinfahrt und wartet, wenn wir mal ein paar Stunden abends noch weg sind.
                          Katzenpension haben wir an Weihnachten ausprobiert, es ist ihr nicht
                          gut bekommen. Sie hat dort nichts gefressen und war totunglücklich
                         und hinterher krank, so daß wir ein paar Mal zum Tierarzt mußten. Das
                         werden wir ihr auf keinen Fall mehr zumuten.
                          Andererseits möchten wir denn doch gelegentlich ein paar Tage wegfahren.
Vielleicht können Sie uns mit ein paar Tips helfen oder sonst noch einen guten Rat geben.
Ganz lieben Dank für Ihre Hilfe,

es grüßt Mausi und ihr Frauchen.

Hallo, Mausi samt Frauchen...
hier ist die Zweibeinige aus der Katzenwelt - ich bin sicher, Ihr Problem brennt ihnen unter den Nägeln.
Ach ja, die Sache mit dem Urlaub - das kenn ich nur zu gut ! Selbst Katzen, die nicht so scheu und zurückhaltend sind anderen gegenüber und deren ganz normaler Tagesablauf (außer der Abwesenheit ihrer Menschen) nicht weiter gestört wird, machen einem Sorgen vor und während so einer Ferienfahrt...
so ist das nunmal, wenn man nicht zu den Leuten mit steinernen Herzen gehört, die 1 x jährlich zur Urlaubszeit den lästigen Vierbeiner entsorgen, um sich n a c h der Reise einen neuen zuzulegen: für ein Jahr.
Erfreulich zu hören, daß sie die kleine Wilde aus einem einsamen,
ängstlichen Leben mit ganz viel Geduld und Liebe herausholen
konnten...
Sie sagen, Ihre Mutter & Nachbarn können während ihrer
Abwesenheit für die Kleine sorgen - somit also zumindest e i n
Mensch, dem sie kaum Mißtrauen entgegenbringt, wenn ich Sie richtig verstanden habe.
Da würde ich meinen: Fahren sie ohne Bedenken einige Tage weg !
Wenn ihre Mutter die Möglichkeit hat, gelegentlich die Katze ins Haus zu lassen, wenn sie draußen wartet, sind die Bedingungen für eine einigermaßen stressfreie Zeit sicher gegeben...
Ich weiß ja nicht, inwiefern es möglich wäre, dass ihre Mutter während ihrer Reise quasi als Catsitter bei Ihnen einzieht - das wäre sicher optimal.
Aber auch einige wenige Tage im gewohnten Keller wären kein Problem, wenn sie zusätzlich ein bißchen "Unterhaltung" hat...
                 Die schlechte Erfahrung mit der Katzenpension ist kein
                  Einzelfall: Katzen reagieren extrem allergisch auf so etwas,
                  mag dieses Haus auch mit noch so viel gutem Willen geführt
                  werden - und leider ist das beileibe nicht immer so - es ist
                  besser, die Katze kann in ihrer Umgebung bleiben. Und fast
                überall gibt es liebe Nachbarn oder aber einen Catsitter-Club (zu finden im Internet oder zu erfragen bei Tierärzten oder Tierheimen) - nun, oder eben Freunde oder Verwandte, die da helfend beistehen können.
Machen Sie sich also nicht allzuviel Sorgen (ich weiß, Sie machen sich dann trotzdem welche... mach ich auch jedesmal) und genießen sie die Ferientage - machen Sie sich aber darauf gefaßt, daß Mausi nach ihrer Rückkehr die Beleidigte spielt... *lach* Eine meiner Katzen war darin Weltmeisterin; aber Mausi hält das nicht lange durch, S i e sollen bloß ein schlechtes Gewissen kriegen - als hätten Sie das nicht sowieso, was ??