Und nun kann man nur noch warten - nachdem man sicher zum x-ten Mal durch die Gegend gelaufen ist und ängstlich die Straßengräben abgesucht hat, weil sie ja vielleicht dort.... 
Ich selbst habe das alles im Verlauf von 30 Jahren mehrfach erlebt - mit unterschiedlichem Ausgang.

Eine meiner ersten Katzen, Snoopy, verschwand spurlos und tauchte dann nach einer Woche wieder auf... nicht gerade wohlbehalten, aber immerhin lebte sie, war wieder zuhause und erholte sich auch wieder.

Ihre Schwester Schröder war zwei Tage verschwunden: In Nachbars Garage, wie sich herausstellte... Ein paar Jahre später allerdings tauchte sie nicht wieder auf: Drei Tage hat es gedauert, bis ich herausfand, dass der Schäferhund eines Nachbarn sie getötet hatte - welcher es nicht für nötig befand, mich darüber zu informieren und meine Schröder mittlerweile über die Mülltonne entsorgt hatte...

Katze Patty verschwand nur ein einziges Mal: derselbe Schäferhund desselben Nachbarn hatte auch sie auf dem Gewissen - ( übrigens wurde er kurz danach beim Wildern vom Förster erschossen... nein, leider nicht auch der Nachbar )

Kater Ali war in seiner Jugendzeit ein Meister im 'Sich-einsperren-lassen' und dafür in der ganzen Nachbarschaft bekannt... unzählige Male stellte er die Nerven seiner Familie auf die Probe, denn natürlich waren wir jedes mal überzeugt, dieses Mal ist er wirklich weg.... ( tatsächlich ist er aber 11 Jahre alt geworden und in meinen Armen gestorben ).

Mein Kater Flip, der Vorgänger von Miller, verschwand mit knapp 2 Jahren eines Nachts und wurde trotz aller Suche nicht wieder gefunden: Durch das Aufhängen der Zettel und die darauf folgenden Anrufe fand ich dann heraus, dass bereits sechs weitere Katzen aus allernächster Umgebung während nur weniger Wochen verschwunden waren... keine davon tauchte je wieder auf... Es stellte sich heraus, dass mein größter Albtraum wahr geworden war: Katzenfänger.

Lange Zeit war ich nicht in der Lage, die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen, die sich bei diesem Gedanken unweigerlich all denen aufdrängen, die je Berichte über Labortiere gesehen haben.
Im Verlaufe meiner Versuche, etwas über diese Katzenfängermethoden herauszufinden - seinerzeit ging es groß durch die Presse und es wurde sogar eine polizeiliche Sonderkommission eingerichtet - habe ich zumindest eine Erkenntnis gewonnen:
                                Keine meiner Katzen bekommt ein Tätowierung ins Ohr !!
Wenn die Katzen nämlich an die Fell verarbeitende Industrie verschachert werden, die keine tätowierten Tiere annehmen (dürfen) - dann schneiden diese Monster von Tierfänger eben das Ohr ab, schließlich ist das nicht nötig für die Fellgewinnung.
Besser & effektiver ist es, sein Tier mit einem Chip markieren zu lassen - und vor allem:
Nicht vergessen, das gechipte Tier bei TASSO anzumelden, sonst hilft das nämlich gar nichts!!

Ist aber der undenkbare Fall der Fälle doch eingetreten und die
     Katze kommt nicht nach Hause - was dann ?

1. Warte nicht zu lange, bis du ernsthaft zu suchen anfängst - lass dich nicht überreden, erstmal noch ein paar Tage abzuwarten, ehe du etwas unternimmst, weil "es doch ganz normal ist, wenn eine Katze mal verschwindet"
   Das gilt nur für UNkastrierte ! Bei allen anderen ist das durchaus nicht normal...
   Meinen Kater Ali habe ich einmal nur dadurch gerettet, dass ich meiner Angst geglaubt habe: Er war bloß ein paar Stunden 'überfällig' und ich bin losgegangen, ihn zu suchen; er war in ein großes, gemauertes, unabgedecktes Becken mit Altöl und anderen unappetitlichen Flüssigkeiten gefallen (das einem unverantwort-lichen Bauern auf einem angrenzenden Hof gehörte), aus dem Ali sich nicht allein befreien konnte und in dem er sich an eine schwankende Tonne klammerte... schon 1 - 2 Stunden später, so mein Tierarzt, und er wäre an Schock und Unterkühlung gestorben.

2. Zuerst einmal überall in der Nachbarschaft herumfragen und darum bitten, doch mal in Keller, Garagen & Gartenhäuschen nachzusehen, ob sich vielleicht eine vorwitzige Mieze hat einschließen lassen... mit etwas
   Glück war es das dann schon.

3. Als nächstes die Kinder der näheren Umgebung informieren: Die wissen oft viel mehr, als man glaubt und haben die Vermisste möglicherweise gesehen.

4. Frag beim örtlichen Tierheim nach, ob eine Katze aufgefunden oder abgegeben wurde, hinterlasse eine Beschreibung & deine Anschrift.

5. Informiere die Tierärzte der Gegend + das TASSO-Haustierregister, wenn dein Tier registriert ist.

6. An den PC setzen (wenn vorhanden), ein deutliches Katzenbild einscannen und mehrfach ausdrucken: samt Namen (eigenen und den der Katze), Telefonnummer, Datum des Verschwindens etc.
   Ansonsten geh mit einem Photo zum nächsten Copyshop und lass es verfielfältigen, natürlich ebenfalls mit allen Angaben.

7. Dann häng dieses Blatt beim örtlichen Schlachter, Bäcker, Lebensmittelhandel, Lottofiliale, Tabakwaren-laden, in Banken, Tankstellen, Kneipen und an diversen Bushaltestellen auf - so kannst du sicher sein, dass du einen sehr großen "Leserkreis" erreichst.

 

 

Es gehört wohl mit zu den zermürbendsten Stunden, Tagen oder Wochen im Leben von uns Katzenmenschen, wenn plötzlich Katze oder Kater von einem ihrer ganz normalen Streifzüge nicht zurückkehren... Wenn uns bewusst wird, dass die übliche Zeit längst überschritten ist, dann rechnen wir alle automatisch sofort mit dem Schlimmsten - und unglücklicherweise haben wir damit auch manchmal recht...
Aber nicht immer ist ein wirkliches Drama daran Schuld, oft sind es ganz simple Dinge: Unser Held hat sich aus Versehen in einer Nachbarsgarage einschließen lassen (wahlweise Gartenlaube, Keller, Geräteschuppen, Gewächshaus )....
Ein paar Kinder spielen hingebungsvoll mit unserer Mieze, die darauf irgendwie die Zeit vergisst...
Das Wetter ist besonders schön, Nachbars hatten ein wenig Milch rausgestellt und man schläft nun satt und zufrieden in der wärmenden Sonne friedlich unter einem Busch, während Zuhause alle die Nerven verlieren... 

                                                   Eine besonders hartnäckige Maus hat und hat sich nicht fangen
                                                   lassen wollen und so verschieben sich sämtliche Termine des Tages
                                                   ein Stück nach hinten...
                                                   In den allermeisten Fällen, wenn Katz' dann irgendwann doch wieder
                                                   eintrudelt, wird niemand herausfinden können, woran es denn nun
                                                   lag: Und ist sie erstmal wohlbehalten zurück, ist man auch viel zu
                                                   erleichtert, als dass man da groß nachforschen will...

Einen guten Ausgang hatte die Geschichte von "Calimero" - seine Familie bekam ihn nach 11 Tagen (!!) wohlbehalten wieder... Sie hatte die Tierärzte der Gegend informiert und erhielt einen Anruf. Im Gegensatz zu seinen Menschen war es Calimero anscheinend in der Zwischenzeit recht gut gegangen, denn er sah gesund und wohlgenährt aus.

Nimm also das Verschwinden deiner Katze ernst,
aber verliere dabei nicht die Nerven:
Systematisches und baldiges Vorgehen sind dabei das Allerwichtigste !

Natürlich hoffe ich, du wirst diese Tips niemals brauchen - aber wenn doch, sind sie sicher eine große Hilfe bei der endlosen, zermürbenden Warterei.